27. September 2023, 8.00 Uhr

Unternehmen noch wenig agil: 59,5 % halten ihren Arbeitgeber für bürokratisch


Bei Schweizer Unternehmen klafft vielfach noch eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Weniger als die Hälfte der Fach- und Führungskräfte arbeitet mit einer Zielvereinbarung. Jeder Fünfte plant Projekte noch mit Papier und Stift, ergab eine Xebia-Umfrage. Aber die Transformation kommt langsam an.

Zwischen der angestrebten Transformation in Schweizer Unternehmen und ihrer betrieblichen Realität besteht noch immer eine deutliche Lücke. So empfinden 59,5 Prozent der Fach- und Führungskräfte ihren Arbeitgeber als bürokratisch, nur 27,2 Prozent als agil, also transparent bei Entscheidungen und schnell bei der Umsetzung. Nur 28,0 Prozent sagen, dass die Werte ihres Arbeitgebers definiert seien und gelebt würden. Immerhin 42,7 Prozent können sich voll mit ihnen identifizieren.

350 Schweizer Fach- und Führungskräfte aus einem repräsentativen Branchenquerschnitt hat die Digitalisierungsberatung Xebia für ihren Trends & Benchmark Report 2023 befragt. Dabei zeigte sich: Viele Arbeitnehmer fühlen sich bei der Transformation alleingelassen. 71,7 Prozent der Befragten sehen Verbesserungspotential bei der Unternehmenskultur. 43,8 Prozent wünschen sich agile Führung, 40,6 Prozent den Abbau von Hierarchien, 35,7 Prozent mehr Unterstützung vom Management, um die Ziele umsetzen zu können.

«Die Ergebnisse zeigen, dass eine Transformation zwar schnell angekündigt ist, die Umsetzung dann aber oft eine Herausforderung darstellt», sagt Stefan Widmer, Mitglied der Geschäftsleitung von Xebia Schweiz und Managing Director Zürich. «Das beginnt mit der Entscheidung der Ziele, der Auswahl der passenden Methoden und Arbeitsmittel. Insbesondere Unternehmen, die diesen Prozess nicht durch eine gründliche Analyse und Strategie vorbereitet haben, kommen damit im betrieblichen Alltag nicht weit.»


Flexibler reagieren und besser zusammenarbeiten

 

Als wichtigste Ziele der Transformation nannten die Befragten: Mit sich ändernden Prioritäten umgehen zu können (21,3 Prozent), eine bessere Zusammenarbeit (18,6 Prozent), höhere Teammoral (17,8 Prozent), dezentrale Entscheidungen (17,0 Prozent) und neue Produkte schneller einzuführen (14,2 Prozent). Als wichtigste Wege dahin sahen sie agile Arbeitsmethoden (32,2 Prozent) und Business-Agilität (18,0 Prozent). Die Digitalisierung bewerteten dagegen 15,9 Prozent als Haupttreiber. Nur 9,2 Prozent betrachten Kostensenkungen als entscheidend, 8,5 Prozent Restrukturierungen.

 «Privatwirtschaftliche und öffentliche Unternehmen und Verwaltungen stehen dabei vor ähnlichen Herausforderungen», sagt Christian Eichenberger, Mitglied der Geschäftsleitung von Xebia Schweiz und Managing Director Bern. «Technische Abteilungen haben moderne Arbeitsmethoden und -plattformen schon früh genutzt. Andere Unternehmensbereiche ziehen nach, aber wesentlich später und zögerlicher. Aber wir sehen bei der Nutzung agiler Methoden bei den Geschäftsleitungen den grössten Sprung, von 4,4 auf 13,1 Prozent. Das Thema ist auf der obersten Führungsebene angekommen.» 

Am meisten wird agiles Arbeiten aktuell weiterhin in den IT-Abteilungen (42,0 Prozent) praktiziert, in den Fachabteilungen (22,1 Prozent) und im Portfolio-Management (20,6 Prozent). Darauf folgen die Geschäftsleitungen (13,1 Prozent), Fertigung bzw. Produktion (11,4 Prozent), Marketing (11,2 Prozent) und HR (10,7 Prozent).

 

Weniger als die Hälfte hat eine Zielvereinbarung

 

Obwohl datengestützte Entscheidungen als wesentlicher Aspekt der Transformation gelten, wird aktuell weniger als die Hälfte (42,9 Prozent) auf Basis einer Zielvereinbarung beurteilt. Ebenso viele (42,9 Prozent) bewerten ihre Leistung gemeinsam mit dem Vorgesetzten. 21,9 Prozent werden nach der OKR-Methode, die Ziele und Ergebniskennzahlen umfasst, eingeschätzt. 17,4 Prozent erhalten eine 360-Grad-Beurteilung. Digitale Arbeitsplattformen werden inzwischen weitgehend genutzt. Vor allem Confluence (52,4 Prozent), Jira (37,9 Prozent), MS Office (37,5 Prozent) und MS Sharepoint (28,3 Prozent). Aber 18,2 Prozent nutzen für ihr Projektmanagement weiterhin noch Papier, Stift und Post-its.

Für den Trends & Benchmark Report befragt Xebia jährlich 350 Vertreter von Schweizer privatwirtschaftlichen und öffentlichen Unternehmen. Sie repräsentieren mehr als zwölf Branchen, angeführt von Banken und Finanzdienstleistern (18,0 Prozent) und IT-Hard- und Software (14,6 Prozent). 41,7 Prozent der Befragten arbeiten in Führungspositionen (Management, Projekt- oder Programmleiter), ansonsten in Fachpositionen.

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