11. Januar 2023, 14.30 Uhr

Testplanung bringt Generationenprojekt Limmattaler Energiezentrum einen grossen Schritt weiter

Limeco muss in den nächsten 10 bis 30 Jahren ihre Kehrichtverwertungsanlage und ihre Abwasserreinigungsanlage komplett erneuern. In diesem Rahmen soll das Limmattaler Energiezentrum entstehen. Das komplexe Generationenprojekt soll etappiert umgesetzt werden und einen möglichst grossen Beitrag zur Energie- und Klimawende im Limmattal leisten. Die Planung braucht einen langen Vorlauf: im vergangenen Jahr führte Limeco eine Testplanung durch. Die daraus entstandenen Ideen und Lösungsansätze sind vom 14. bis 24. Januar 2023 in einer Ausstellung in Dietikon zu sehen. Alle involvierten Kreise und die Bevölkerung sind zum Dialog eingeladen.

Limeco muss ihre Kehrichtverwertungsanlage (KVA) bis 2034 und ihre Abwasserreinigungsanlage (ARA) bis 2050 erneuern. Die Gründe: das Alter der Anlagen, verschärfte Regulierungen sowie das starke Wachstum von Bevölkerung und Wirtschaft im Limmattal. Mit der Gesamterneuerung von KVA und ARA will Limeco einen substanziellen Beitrag zur Energie- und Klimawende und zur Versorgungssicherheit im Limmattal leisten, indem sie das Beste aus der Abfallverwertung und der Abwasserreinigung herausholt: saubere Energie in Form von Wärme und Kälte, Strom und Gas. Schon heute heizt Limeco über ihr Fernwärmenetz an die tausend Liegenschaften mit CO2-neutraler Energie. «Im Verbund funktionieren unsere Anlagen als Multi-Energy-Hub: Intelligent verknüpft und gesteuert sorgen sie dafür, dass zum richtigen Zeitpunkt die richtige Menge der richtigen Energie in der richtigen Qualität am richtigen Ort zur Verfügung steht», sagt Patrik Feusi, Geschäftsführer von Limeco.

Testplanung als Meilenstein 2022
Ein Meilenstein auf dem Weg zur Gesamterneuerung bildet die Testplanung. Drei interdisziplinäre Teams (siehe unten) erarbeiteten Lösungsansätze für die räumliche, bauliche und logistische Realisierung der Gesamterneuerung. In jedem Team waren Expertinnen und Experten aus Städtebau und Architektur, Landschaftsarchitektur und Verkehrsplanung vertreten. Sparringspartner war ein hochkarätiges Begleitgremium (siehe Box), dem Architektinnen und Architekten sowie Vertreter der Standortgemeinde Dietikon und von Limeco angehörten. Limeco pflegt den Dialog mit ihren acht Trägergemeinden, den Mitarbeitenden, dem Naturschutz, der IG Silbern und dem Kanton. Erstes Ergebnis war das Weissbuch 1 (www.weissbuch2050.ch), das als Basis diente für die Arbeit der Testplanungs-Teams. Aus deren Lösungsansätzen bildete das Begleitgremium nun eine Synthese, die die Grundlage ist für das Richtprojekt und den Gestaltungsplan.

Synthese: Erkenntnisse aus der Testplanung
«Die Testplanung hat uns einen grossen Schritt weitergebracht», sagt Markus Bircher, Leiter Strategieprojekte bei Limeco. Die drei Teams haben städtebauliche, verkehrliche, betriebliche und raumplanerische Herausforderungen aufgezeigt und Lösungen skizziert. Die wichtigsten Erkenntnisse, an welchen sich die Entwicklung zukünftigen Anlagen orientieren sollen, sind:

Volumina und Höhen
Die zukünftigen Anlagen sollen sich bestmöglich in die Umgebung einbetten. Volumina und Höhen sind möglichst auf die Anforderungen des Natur- und Vogelschutzes auszurichten. Die Staffelung der Gebäudevolumen ist deshalb mit einer ansteigenden Gebäudehöhe von Reppisch und Limmat hin zum Siedlungsgebiet vorzusehen. Mit dieser Höhenentwicklung in Richtung Stadt und Quartier soll der Übergang vom Naturraum zum Siedlungsraum unterstrichen werden. Eine Einteilung der Baukörper in Sockelbereich, Hauptkörper und Dachkrone als architektonischer Ausdruck ist gewünscht. Daraus ergibt sich eine Hügelform mit gebrochenen Silhouetten.

Fassaden und Grünflächen
Alle Fassaden sollen sowohl gegenüber der Natur als auch gegenüber dem Stadtraum gleich hohe Qualitäten aufweisen. Das gilt ebenso für die Dächer: Als fünfte Fassade soll sie als visuell attraktive, teils begehbare Landschaft gestaltet werden, auch weil sie von den umliegenden Hängen des Limmattals sichtbar ist. Die Fassaden sind mit möglichst natürlichen und zirkulären Materialien auszubilden und vogelverträglich zu gestalten. Begehbar sollen auch die überdachten Becken der ARA sein. Als grüne Sockelterrasse dienen sie einerseits als Übergang zum Naturschutzgebiet, andererseits als natürliche Barriere.

Öffentlicher Raum und Verkehr
Vor der neuen KVA soll ein neuer Platz entstehen. Dieser bildet den Anschluss an den öffentlichen Raum von Dietikon und ist eine klare Adresse zur Stadt hin, in angemessener Grösse und mit hoher Aufenthaltsqualität. Die publikumsorientierten Nutzungen wie Recyclinghof, Verwaltung und Besucherzentrum sollen dort platziert werden. Der Betriebsverkehr ist getrennt vom Verkehr der Öffentlichkeit, so dass sich möglichst kein Rückstau im öffentlichen Raum bildet und keine Konflikte zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmenden entstehen. Dazu zählen auch Fussgängerinnen und Velofahrer. Es besteht die Absicht, den Verkehr zunehmend auf die Schiene zu verlagern.

Ausstellung mit Testplanungsresultaten
Limeco möchte die Limmattaler Bevölkerung in das Generationenprojekt einbeziehen und mit ihr in einen Dialog treten. Dies geschieht in einer multimedialen Ausstellung in Dietikon vom 14. bis am 24. Januar 2023 (siehe Box). In diesem Rahmen wird Limeco auch den Dialog mit ihren Trägergemeinden, der Baudirektion des Kantons Zürich, den Naturschutzverbänden, der IG Silbern und den eigenen Mitarbeitenden weiterführen. Die Resultate des Dialogs fliessen sowohl in die Synthese ein, als auch in das Weissbuch 2 und die weitere Entwicklung der Gesamterneuerung. Auf planerischer Ebene sind das Richtprojekt sowie der Gestaltungsplan die nächsten Schritte. Für die Finanzierung der anschliessenden Projektierung und Ausführung werden auf politischer Ebene Abstimmungen in den Trägergemeinden notwendig sein.

Was leistet der Multi-Energy-Hub?
KVA und ARA von Limeco liegen räumlich nah beisammen, in Dietikon. Im Verbund funktionieren sie als Multi-Energy-Hub: intelligent verknüpft und gesteuert sorgen sie dafür, dass zum richtigen Zeitpunkt die richtige Menge der richtigen Energie in der richtigen Qualität am richtigen Ort zur Verfügung steht. Der Multi-Energy-Hub von Limeco kann einen grossen Beitrag zur Versorgung des Limmattals mit CO2-neutraler Energie leisten – ganz im Sinne der Klima- und Energiewende des Bundes und der Kantonsverfassung:

HEIZUNGEN DEKARBONISIEREN
Der Multi-Energy-Hub versorgt das Limmattal mit CO2-neutraler Heizwärme.

SOMMER-SOLARSTROM FÜR DEN WINTER SPEICHERN
Der Multi-Energy-Hub produziert mit der Power-to-Gas-Anlage speicherbares Methan, z.B. für Winterstrom.

UNVERMEIDBARE CO2-EMISSIONEN KOMPENSIEREN
Der Multi-Energy-Hub entnimmt dem Kreislauf CO2 und trägt so zum Netto-Null-Ziel des Bundes bei.

VOLATILE STROMQUELLEN PHOTOVOLTAIK UND WIND AUSGLEICHEN
Der Multi-Energy-Hub reguliert Stromproduktion und -verbrauch und sorgt so für ein stabiles Netz.

UNTERSTÜTZUNG BEI STROMMANGELLAGE
Der Multi-Energy-Hub hilft mit regionaler Produktion, einen Blackout zu überwinden.

Limeco Ausstellung
Testplanung «Limmattaler Energiezentrum»

Limeco möchte die Limmattaler Bevölkerung in das Generationenprojekt für die Erneuerung ihrer Kehrichtverwertungsanlage (KVA) und ihrer Abwasserreinigungsanlage (ARA) einbeziehen. Dazu organisiert sie vom 14. bis 24. Januar 2023 in Dietikon eine öffentliche Ausstellung zur Testplanung Limmattaler Energiezentrum. Besucherinnen und Besucher erfahren mehr über die Stossrichtung des Projekts und welchen Beitrag es zur Energieversorgungssicherheit und zur Klimawende im Limmattal leisten kann. Im Mittelpunkt stehen die Lösungsansätze aus der Testplanung. Die Gedanken und die Meinung der Bevölkerung dazu sind wichtig und können vor Ort eingebracht werden. Sie fliessen in die weitere Planung ein.

Die Ausstellung befindet sich an der Heimstrasse 46 in Dietikon im 4. Stock. Die Öffnungszeiten sind:

Samstag, 14. Januar 2023: 14–17 Uhr
Sonntag, 15. Januar 2023: 14–17 Uhr
Donnerstag, 19. Januar 2023: um 19 Uhr (mit Präsentation und moderiertem Dialog)
Samstag, 21. Januar 2023: 14–17 Uhr
Sonntag, 22. Januar 2023: 14–17 Uhr
Dienstag, 24. Januar 2023: um 19 Uhr (mit Präsentation und moderiertem Dialog)

Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist während den Öffnungszeiten betreut.

Teams und Begleitgremium der Testplanung

TEAM 1
Architektur/Städtebau: Dürig AG, Zürich
Landschaftsarchitektur: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur GmbH Zürich und München
Subplaner: Oeplan GmbH Altstätten
Verkehrsplanung: Ing. Büro für Verkehrsplanung W. Hüsler AG Zürich

TEAM 2
Architektur/Städtebau: Salewski Nater Kretz AG Zürich
Landschaftsarchitektur: Robin Winogrond in Zusammenarbeit mit Office of Living Things
Subplaner: TEAMverkehr.zug AG
Verkehrsplanung: Flussbau AG, Zürich, Bern, Luzern

TEAM 3
Architektur/Städtebau: BAUKUNST mit Rapp Lausanne und Belgien
Landschaftsarchitektur: ECHO Urban Design b.v. (Rotterdam)
Verkehrsplanung: Rapp Trans AG, Zürich

Mitglieder des Begleitgremiums
Stefano Kunz (Vorsitz), Verwaltungsratspräsident Limeco
Anton Kiwic, Verwaltungsrat Limeco
Patrik Feusi, Geschäftsführer Limeco
Markus Bircher, Leiter Strategieprojekte Limeco
Christoph Rothenhöfer, TBF + Partner AG (Moderation)
Severin Lüthy, Leiter Stadtplanungsamt Dietikon
Kees Christiaanse, KCAP Architects & Planners
Erika Fries, Huggenbergerfries AG
Maurus Schifferli, Maurus Schifferli Landschaftsarchitekt AG

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Medienkontakte

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Limeco / Leiterin Kommunikation
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MEDIEN – DOKUMENTE

Über Limeco

Limeco verwertet regionalen Abfall und reinigt das Limmattaler Abwasser – und zwar nachhaltig. Denn mit ihren Anlagen produziert Limeco CO2-neutrale Wärme und Kälte (Fernwärme), erneuerbaren Strom und grünes Gas: saubere Energie, die den Menschen und Unternehmen im Limmattal zugutekommt. So leistet Limeco einen wesentlichen Beitrag zur Energie- und Klimawende und stärkt die Energieunabhängigkeit der Region. Trägergemeinden von Limeco sind Dietikon, Geroldswil, Oberengstringen, Oetwil an der Limmat, Schlieren, Unterengstringen, Urdorf und Weiningen.