18. September 2023
Geschätzte Medienschaffende
Es freut uns, Ihnen heute einen Ausblick auf den kommenden Zinsentscheid der SNB diese Woche zuzustellen.
Hebt die SNB den Leitzins nochmal an?
Nächsten Donnerstag ist es wieder so weit: die Schweizerische Nationalbank (SNB) gibt bekannt, ob sie den Leitzins nochmals anhebt oder unverändert lässt. Tags zuvor steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an. Während wir seitens der Fed erwarten, dass sie ihren Leitzins bei 5.5% unverändert lassen wird, gehen wir davon aus, dass die Schweizer Währungshüter den Leitzins von 1.75% auf 2% anheben werden.
Zinsschritt wahrscheinlich
Wie ursprünglich erwartet, spricht die aktuelle Inflationsentwicklung nicht für eine weitere Zinsanhebung der SNB, denn die Teuerungsrate liegt hierzulande seit Juni wieder im Zielband der SNB, das von 0 bis 2% reicht. Allerdings ist die Gefahr noch nicht ausgestanden, dass es zu Zweitrundeneffekten wie einer Lohn-Preis-Spirale kommen könnte. Auf dieses Risiko wiesen auch die Notenbanker während ihrer Sitzung im Juni hin. Zudem gibt es noch einen weiteren Grund, der für einen kommenden Zinsschritt spricht: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat letzten Donnerstag ihre Leitzinsen um jeweils 0.25 Prozentpunkte angehoben. Die SNB könnte darauf bedacht sein, die Differenz zwischen ihrem Leitzins und denjenigen der EZB stabil zu halten. Schliesslich trägt das zur Stärke des Franken bei und hilft, die importierte Inflation einzudämmen.
Ab September pausiert die SNB
Nach erfolgter Zinsanhebung am kommenden Donnerstag dürften die Währungshüter der Schweiz allerdings eine Zinspause einlegen. Das haben auch die Kollegen aus dem Euroraum avisiert. Sie wiesen an ihrer Sitzung am Donnerstag darauf hin, dass sie die Leitzinsen längere Zeit unverändert lassen wollen. Auch in der Schweiz spricht einiges dafür. So verlangsamt sich die Binnennachfrage, was die Preisdynamik dämpft. Zudem sind die wirtschaftlichen Aussichten unsicher. Hebt die SNB in dieser Situation den Leitzins zu hoch an, könnte das den Wachstumsmotor gänzlich abwürgen. Daran dürften auch die um die Preisstabilität besorgten Währungshüter kein Interesse haben.