Gland, 22. April 2025 – Früher gab es das Sackgeld auf die Hand, und bezahlt wurde meistens auch in bar. Doch heutige Jugendliche wachsen in einer Welt des digitalen Bezahlens auf, ganz selbstverständlich mit Debitkarten und Finanz-Apps auf dem Handy. Viele Eltern sind aber unsicher: Wann ist der richtige Zeitpunkt für das eigene Konto für ihre Kinder (z. B. Konto «14+» von Yuh) und wie lernen sie, mit Geld umzugehen?
Die Zürcher Marktforscherin Tanja Gerig, Research Managerin bei GIM Suisse und zuvor langjährige Lehrerin, hat die Finanzbedürfnisse junger Menschen untersucht, unter anderem in einer Studie für Yuh. Sie erklärt, warum ein Jugendkonto ein wertvoller Schritt in Richtung finanzielle Eigenständigkeit ist.
Wie viel Sackgeld ist heute angemessen?
Kinder sollten idealerweise bereits ab dem Primarschulalter den Umgang mit Geld lernen. Das übt früh, Finanzentscheidungen zu treffen: Zu planen und zu sparen, Geld sinnvoll einzusetzen, aber auch, aus Fehlkäufen lernen. Die Budgetberatung Schweiz empfiehlt 12 bis 20 CHF monatlich für Kinder der Unterstufe und 30 bis 40 CHF für die Mittelstufe, dazu kleine bezahlte Nebenjobs im Haushalt. In der Oberstufe sind 50 bis 70 CHF und das erste eigene Konto sinnvoll. Für Jugendliche in der Lehre empfehlen wir 80 bis 110 CHF mit einem detaillierten Finanzplan.
Sackgeld bar oder digital?
Jüngere Kinder profitieren anfangs vom greifbaren Umgang mit Bargeld. Sie können es sich auch besser einteilen, wenn sie kleinere Beträge wöchentlich erhalten. Ab der Mittelstufe kann ein Wechsel zu digitalen Zahlungsmethoden jedoch sinnvoll sein, ab der Oberstufe auch eine monatliche Auszahlung. Ein Konto bietet nicht nur mehr Sicherheit z. B. vor dem Verlieren von Geld, sondern auch Transparenz. Jugendliche sehen, wie viel sie haben und wofür sie es ausgeben.
Wie umgehen mit Geldgeschenken?
Geldgeschenke für Jugendliche sind heute üblich, etwa zum Geburtstag, zu Weihnachten oder für besondere Anlässe. Viele Familien finden ein digitales Konto dafür besser geeignet, als das Bargeld zuhause aufzubewahren. Damit wird nichts verloren oder gestohlen. Das eigene Guthaben ist jederzeit einsehbar, zudem bieten einige Jugendkonten attraktive Zinsen. Dies schafft einen zusätzlichen Anreiz, das Geld auf ein Konto zu transferieren.
Wie lernen Jugendliche, den Wert des Geldes zu verstehen?
Eltern können Kinder anschaulich an das Thema Finanzen heranführen, zum Beispiel durch Einbindung beim Einkauf: «Warum kaufen wir Produkt A statt Produkt B?». Zusätzlich ist es sinnvoll, Jugendlichen Schritt für Schritt mehr Verantwortung für eigene Ausgaben zu übergeben, etwa für auswärtiges Mittagessen, Coiffeur oder Kleidung zahlen zu lassen. So lernen sie, Prioritäten zu setzen und bewusste Entscheidungen zu treffen.
Wie gewöhnen sich Jugendliche an eine Debitkarte?
Junge Menschen nutzen Banking-Apps heute ganz selbstverständlich, weshalb ein einfach verständliches Angebot ohne komplizierte Regelungen wichtig ist. Debitkarten und TWINT sind unter Jugendlichen als Zahlungsmittel weit verbreitet, sollten aber zu Beginn der Nutzung erklärt werden. Anfangs könnten sich Eltern mit ihrem Kind den Kontoauszug und die Transaktionen anschauen und darüber sprechen, was wie sinnvoll war. Viele Jugendliche empfinden das nicht als Kontrolle, sondern als Unterstützung. Danach kann und sollte man ihnen schrittweise immer mehr Eigenverantwortung überlassen.
Wie können Eltern ihre Kinder beim Umgang mit Geld begleiten?
Es hilft sehr, wenn Eltern den Umgang mit Geld thematisieren und beispielsweise mit den Kindern darüber sprechen, was die Dinge des täglichen Lebens kosten oder wie lange das Kind sein Taschengeld sparen müsste, um sich einen Wunsch zu erfüllen. Entscheidend ist, dass sie dem Kind auch tatsächlich finanzielle Verantwortung übergeben und es gewisse Ausgaben eigenständig organisieren lassen. Eltern können Jugendliche dabei unterstützen, indem sie mit ihnen zusammen ein Budget aufstellen und ihnen Hilfsmittel aufzeigen, wie sie ihre Ausgaben im Blick behalten können. Es ist wichtig, dass Eltern auch damit umgehen können, wenn ihr Kind gelegentlich eine unüberlegte Entscheidung trifft. Das ist normal und Teil des Lernprozesses. Die Erfahrung zeigt, dass Jugendliche aus anfänglichen Fehlentscheidungen schnell lernen und sich mit der Zeit besser organisieren.
Mehr zum neuen Konto «14+» von Yuh speziell für Jugendliche erfahren Sie hier.