Zürich, 20. November 2023 – Der Holzhybridbau im neuen Regensdorfer Stadtquartier «Zwhatt» wurde am vergangenen Samstagnachmittag als einziges Schweizer Projekt in Venedig an den Holcim Awards 2023 ausgezeichnet. Das Projekt des Zürcher Architekten Roger Boltshauser und der Bauherrschaft Pensimo erhielt den Acknowledgement Preis für Nachhaltiges Bauen.
Boltshauser Architekten und Pensimo wurden am Wochenende in Venedig an den Holcim Awards 2023 für ihren Holzhybridbau im neuen Regensdorfer Stadtquartier «Zwhatt» mit dem Acknowledgement Preis für Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Es ist damit das einzige Schweizer Bauprojekt, das an der wichtigsten internationalen Preisverleihung für Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde. Das Zwhatt-Hochhaus steht im Mittelpunkt eines wegweisenden Stadtentwicklungsprojekts vor den Toren von Zürich und setzt neue Massstäbe in Sachen nachhaltiges Bauen und Umweltschutz. Den Preis nahmen das Team des Zürcher Architekten um Roger Boltshauser sowie Ana Alberati und Birgit Hattenkofer im Namen der durch die Pensimo Management AG geführten Anlagestiftung Pensimo entgegen.
Hybridbau mit Schweizer Holz
Das Hochhaus, ein imposantes 75 Meter hohes Gebäude mit dem Projektnamen «Redwood», zeichnet sich durch seine rötliche Fassade aus, die an Mammutbäume in Nordamerika erinnert. Die innovative Hybridbauweise verbindet moderne Technik mit effizienter Konstruktion. Hierbei werden vorgefertigte Holzelemente mit einem dreigeschossigen Betonsockel mit Lehmfassade und einem stabilisierenden Betonkern kombiniert. Die Deckenelemente der 21 Holzgeschosse sind vorgefertigte, mit einer dünnen Betonplatte verbundene Holzrahmen. Diese Kombination von Holz, das aus jurassischen Buchen stammt, mit Beton gewährleistet nicht nur die Stabilität, sondern zeigt auch die nachhaltige Philosophie des Gebäudes. Die Verwendung von Schweizer Materialien unterstreicht das Verantwortungsbewusstsein der Projektentwickler.
Nachhaltiges Gesamtkonzept
Die ökologische Verantwortung des Projekts zeigt sich in beeindruckender Weise: Im Vergleich zu herkömmlichen Betonkonstruktionen reduziert das Zwhatt-Hochhaus den CO2-Ausstoss um 670 Tonnen, was 20% der Gesamtmenge im Tragwerk entspricht. Darüber hinaus speichert das verwendete Holz etwa 1500 Tonnen CO2, was einen weiteren positiven Beitrag zum Umweltschutz darstellt.
Die Hybridbauweise ist nur ein Aspekt der konsequenten nachhaltigen Bauweise, die sich ins Zwhatt-Gesamtkonzept einfügt und die Holcim-Jury beeindruckte: Rund um die Fassade sind auf jedem Stockwerk Solarpaneele angeordnet, die sowohl dem Sonnenschutz und dem Gebäudeausdruck als auch der Energiegewinnung dienen. Die PV-Anlagen an der Fassade und auf dem Dach produzieren gemeinsam rund 150'000 kWh pro Jahr, was gut einem Drittel des Strombedarfs des gesamten Gebäudes mit 156 Wohnungen und rund 770 m2 Bürofläche entspricht. Der Bau wird ab Mitte 2025 bezugsbereit sein.
Roger Boltshauser betont das gemeinschaftliche Engagement, das hinter dem Zwhatt-Areal steckt: «Oft verlieren sich gute Ideenansätze in der Architektur dadurch, dass sie gerade mal ein Gebäude betreffen. Hier wurde von Beginn weg gross gedacht: Ein ganzes Stadtquartier, in dem alles aufeinander Bezug nimmt, mit der Nachhaltigkeit als festem Kernwert. Dieser Idee ordnet sich alles unter – auch unser Hochhaus.»